Angriff von Hornissen

Nur, weil es für mich zunächst etwas unklar war, hier noch eine Klarstellung: "Die Riesenhornisse
( Vespa mandarinia ), die seit 2020 in den USA als „Honigbienenkillerin“ und gelegentlich (bei allergischen Reaktionen) auch für den Menschen gefährliche Art Schlagzeilen macht, kommt in Deutschland nicht vor!!!
mani

Danke für Deinen Hinweis, Siggi @Siegfried! :slight_smile: Ich habe es oben in meinem Beitrag angemerkt.

Hallo @Staldenbiene, wann war das denn?
Eine Hornissenkönigin gründet im Frühjahr alleine ein Nest. Dabei kann sie kein Bienenvolk verdrängen. Allerdings kann es später zur Filialbildung kommen, wenn dem Hornissenvolk der erste Nestort zu eng wird. Sie gründen dann in der Nähe ein neues Nest. Beide werden dann eine Zeitlang parallel versorgt, bis die Brut im alten Nest ausgelaufen und die Königin umgezogen ist. Auch dabei kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass sie ein gesundes Bienenvolk platt machen oder vertreiben. Hast du mal die Waben angesehen oder nachgeschaut, wieviele Hornissen das am Anfang waren?
Ich denke wie meine Vorredner, bei deinen Bienen wird schon vorher der Wurm (oder die Milbe) drin gewesen sein.
Viele Grüße
Katrin

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Hallo zusammen. Ich habe jede Woche ein bis drei Mal beim Volk vorbeigeschaut. Dabei nichts auffälliges erkennen können. Als ich Mitte Juli etwas Honig ernten wollte, um anschließend die Milbenbehandlung zu machen, war ich sehr überrascht, dass nur mehr Hornissen ein und aus flogen, Keine Bienen mehr. Jetzt warte ich, bis kein Betrieb mehr ist. Vorher möchte ich nicht aufmachen. Es fliegen nämlich ziemlich viele Hornissen ein und aus.

Wir kennen die Vorgeschichte leider nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass die Hornissen erst kamen als das Volk durch Varroa, Weisellosigkeit etc. schon dem Tode geweiht war. Ggf. sind die Hornissen dann auch gleich in die praktische Kiste eingezogen.

Das heimische Hornissen in der Lage sind ein gesundes und normal großes Bienenvolk zu vertreiben, oder zu vernichten halte ich für ausgeschlossen. Schon die pure zahlenmässige Übermacht der Bienen würde das unmöglich machen.

Schleier auf und ran an den Speck :wink: Mich würde schon interessieren, wie die Hornissen ihr Nest zwischen die Waben plastizieren (Fotos bitte!), ob man erkennen kann, was ihnen die Wachsmotten vorbereitet haben bzw. wie sie sich an dem ganzen Umbau beteiligen etc. Willst du noch was zur Vorgeschichte des Volkes erzählen? Schwarm? Wirtschaftsvolk? Welcher Kasten? Weißt du, ob vorher in der unmittelbaren Umgebung (wenige zig Meter) ein Hornissenvolk gelebt hat?
Neugierige Grüße von
Katrin

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PS:

Mit der gebotenen Obacht und durchaus stabilen Handschuhen. Deckel vorsichtig öffnen und von seitlich rantasten oder mal mit einem Spiegel unterm Trennschied durch (oder Wartungsklappe bei ERB entfernen). Falls Bienenkiste, würde ich nur von hinten reinlinsen, keine komplette Öffnung.
Es macht nichts, wenn die Nesthülle ein wenig abbröselt.
In den Hornissenvölkern dürften jetzt bereits die Geschlechtstiere (Drohnen, Königinnen) entstehen.
Weitere Info zu diesen faszinierenden Tieren und auch weiteren Wespenarten: Peter Taucherts Website https://www.aktion-wespenschutz.de/Startseite/START.HTM.

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Hallo Katrin. Ich schaue was ich machen kann

Zur Vorgeschichte. Das Bienenvolk war ein Naturschwarm, den ich vor Jahren im westlichen Auslauf vom Bodensee bekommen habe. Gewohnt haben sie die Jahre in einer von mir gemachten Klotzbeute.
Es war das coolste Volk, dass ich hatte. Ich habe ihnen nie einen Honig genommen. Habe das Volk einfach ihr Leben leben lassen. Sie haben jedes Jahr mindestens einmal eine Ameisensäure Behandlung über sich ergehen lassen müssen. Im Winter noch eine Behandlung mit Oxalsäureverdampfung. Wenn es sein musste, etwas Zufütterung. Aufgestellt war der Bienenstock in der Riedlandschaft im Vorarlberger Rheintal.

Mein Beileid - mir ist es in diesem Jahr ebenso mit einem Volk ergangen, welches 7 Jahre lang in einer Bienenkiste gelebt und ebenfalls gewissenhaft betreut hatte.

An der Fischermühle hatten wir voriges Jahr ebenfalls ein Anfangsnest einer Hornissenkönigin in einer Klotzbeute. Die Königin hat es aber nicht geschafft, sich dort zu etablieren. Einer unserer Zeidlerbäume wurde ebenfalls mal von Hornissen besiedelt.

Im Imkerforum gibt es interessante Fotos eines Bienenvolk bei der Verteidigung gegen Hornissen (heute dort eingestellt):

Die Verteigungsformation der Bienen erinnert mich ein wenig an die „Schildkröte“ genannte Formation der römischen Legionäre. Die äußeren Bienen der Formation versuchen mit ihren Mandibeln die Hinterbeine der fliegenden Hornisse zu fassen. Gelingt dies, dann halten die Bienen der Formation sich gegenseitig fest, um die Hornisse am Abfliegen zu hindern und weitere Fänger versuchen, die Räuberin in den Knäuel zu ziehen.

Sind sie damit erfolgreich, wird die Hornisse im Knäuel mit Überhitzung getötet und fällt anschließend vor dem Flugloch zu Boden.

Ein paar Beiträge davor kann man auch noch eine sehr anschauliche Beschreibung nachlesen.

Hallo Katrin,
Hornissen stehen unter Naturschutz, deshalb bitte abwarten bis die Hornissensaison rum ist und dann schauen. Eine Beunruhigung der geschützten Tiere, von denen keine Gefahr ausgeht , halte ich für nicht angebrachte und widerspricht dem Schutzgedanke.
LG Siggi *
§44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) (zu finden bei Aktion-Wespenschutz)

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Hi Siggi und @Staldenbiene,
mit dem strengen Schutz hast du natürlich recht, es stehen sogar hohe Strafen darauf, Nester ohne vernünftigen Grund zu vernichten oder zu stören. Sie sind jetzt in der Reproduktionsphase, da würde man auch eine Umsiedelung nur noch in den größten Notfällen machen.
Einen Blick zu riskieren, schätze ich aber nicht als problematisch ein, wenn dabei behutsam vorgegangen wird. Mein Interesse würde dabei tatsächlich dem jetzigen Miteinander von Bienenwaben und Hornissennest gelten. Du hast natürlich total recht, dass man auch später, wenn das Nest dann abgestorben ist, genauer schauen kann, dann ist die Situation eine andere.
Die Überreste vom Nest würde ich übrigens über den Winter in der Klotzbeute lassen, weil sie noch allerlei anderem Getier als Überwinterungsplatz dienen. Mit bienendichtem Gitter am Flugloch. Die weiteren Hinterlassenschaften der Hornissen (scharf stinkender Raubtierkot) würde ich vmtl. noch in diesem Jahr entfernen, außer man wünscht sich einen sehr lebendigen Boden in der Beute…
Ob der Geruch im Frühjahr dann eher einen Bienenschwarm oder wieder eine Hornissenkönigin anzieht, ist die Frage :wink:

Also, @Staldenbiene, bitte fühl dich wegen meiner Neugier nicht gedrängt, etwas zu tun, was du gar nicht willst. Wenn du aber nachschaust, bitte Fotos posten.

Alles Liebe
Katrin

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Servus zusammen. Gestern habe ich in die Klotzbeute geschaut. Dabei konnte ich keine bauliche Veränderungen von Hornissen erkennen. Die Waben aber sind bewundernswert. Die gehen einen Meter von der Oberseite der Klotzbeute durchgehend bis nach unten zum Boden. Ich werde dem nächst die Waben, eine nach der anderen, herausschneiden. Vielleicht entdecke ich dann noch ein Werk der Hornissen. Grüße

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